17. Festspiele im Schlossgarten
Der junge Sándor Bárinkay kehrt nach langjährigen Kriegswirren in seine ungarische Heimat zurück. Doch die einstigen Güter seines Vaters wurden durch den Schweinezüchter Zsupán annektiert. Dieser sieht allerdings in dem Neuankömmling einen geeigneten Bräutigam für seine Tochter Arsena. Die junge Dame ist davon aber so gar nicht angetan, schließlich ist sie heimlich schon längst an den braven Ottokar vergeben. Barinkay will um sein Erbe kämpfen und schlägt sich rasch auf die Seite der Zigeuner, nachdem die alte Zigeunerin Czipra in ihm den Sohn des ehemaligen Gutsherrn erkannt hat. Wie es der Zufall so will, verliebt sich Bárinkay auch noch in deren Pflegetochter Saffi, die alles andere ist als eine einfache arme Zigeunerin. Und obwohl noch im bevorstehenden Krieg große Schlachten zu schlagen sind, steht einem Happy End am Ende der Operette letztlich nichts im Wege.
„Der Zigeunerbaron“ ist die zweiterfolgreichste Operette von Johann Strauß (Sohn). Nie zuvor und nie danach ist der Komponist der „Fledermaus“ dabei so nahe der Gattung der Komischen Oper gekommen, wie bei diesem Werk. Musikalisch schafft die Operette den Spagat zwischen leidenschaftlicher Romantik, opernhafter Opulenz, Wiener Walzerseligkeit und temperamentvollen Csárdásklängen. All dies schultert der Komponist meisterhaft. Dazu kommen ein bodenständiger Humor sowie viele weltberühmte Melodien wie „Als flotter Geist“, „Wer uns getraut“, „Seht, es winkt, es blinkt“ und „Ja, das Schreiben und das Lesen“, die das Publikum nun schon seit der Uraufführung 1885 begeistern.