Von Schrecken und Hoffnung
Der Tod und ein Harlekin philosophieren über die Welt. Ein Trommler verkündet im Namen des Kaisers von Atlantis den Krieg aller gegen alle. Daraufhin verweigert der Tod seine Dienste. Niemand kann mehr sterben und der Kaiser verliert seine Macht. Der Tod tritt ihm entgegen und verkündet, dass er wiederkehren würde, wenn der Kaiser der erste wäre, der ihm folgt.
Viktor Ullmann schrieb seine visionäre Oper „Der Kaiser von Atlantis“ 1943/1944 während seiner letzten Lebenszeit im Konzentrationslager Theresienstadt. Das Stück sollte ebendort zur Uraufführung gelangen und ist komponiert für die dort vorhandene Musiker- und Sängerbesetzung. „Zu betonen ist, dass ich in meiner Arbeit durch Theresienstadt gefördert und nicht etwa gehemmt worden bin, dass wir keineswegs bloß klagend an Babylons Flüssen saßen und dass unser Kulturwille unserem Lebenswillen adäquat war.“ (Viktor Ullmann)
Die Inszenierung des »Kaisers von Atlantis« ist für die heutige Zeit. Sind seine Themen nicht auch in unserem Jetzt von zentraler Bedeutung? Man braucht sich nur die verschiedenen Nachrichten anschauen und erfährt von den vielen kämpferischen und kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Menschen, von Terror und Grausamkeiten, aber auch von Aufständen und friedlichen Revolutionen. Auffällig ist auch die Nutzung der Medien zur Propaganda. Und nicht zuletzt: Es geht um die Möglichkeit eines humanen Miteinander und um das Fortbestehen von Menschheit und Erde!
Mitwirkende:
Kaiser Overall: Robert Merwald
Der Tod: Sebastian Naglatzki
Der Trommler: Iuliia Tarasova
Der Lautsprecher: Ryszard Kalus
Bubikopf: Syrinx Jessen
Ein Soldat: Matthew Peña
Harlekin: Bernd Könnes
Musikalische Leitung: Hankyeol Yoon
Inszenierung: Sven Müller
Dramaturgie: Lür Jaenike
Mitwirkende:
Neubrandenburger Philharmonie
Bühnenbild: Sven Müller, Mitarbeit Roland Lück
Kostüme: Margit Blendermann