Uraufführung _ Deutsche Tanzkompanie Neustrelitz
Der Phönix – der Wiedergeborene – entspringt einem altägyptischen Mythos. Der legendäre Vogel verbrennt und erschafft sich aus seiner eigenen Asche immer wieder neu. In der Antike und Spätantike mündet die Legende des Phönix in den Mythos der Unsterblichkeit, um schließlich im Christentum zum Sinnbild für die Auferstehung zu werden. Noch heute steht die Redewendung „Wie ein Phönix aus der Asche“ für Menschen, die es geschafft haben, aus sich selbst heraus tiefe Krisen, Leid und Unglück zu überwinden und wie neu geboren, dem Leben wieder mit Mut und Neugier zu begegnen. Jeder Mensch durchläuft in seinem Leben wohl diverse Tiefpunkte und Erfahrungen des Scheiterns – sei es im Beruf, in der Liebe, den Erwartungen an sich selbst und denen der Anderen. In unserer leistungsorientierten Gesellschaft scheint der Einzelne mit seinen ganz individuellen Problemen ins Hintertreffen geraten zu sein. Scheitern ist nicht erwünscht, wird belächelt, wenn nicht oft sogar stigmatisiert. Dennoch gelingt es Menschen immer wieder, sich „an den eigenen Haaren aus dem Sumpf“ zu ziehen bzw. wie ein Phönix zu agieren. Und ist es nicht eben „Dieses: Stirb und werde“, das dem Leben seine Größe und Sinn verleiht?
Die Inszenierung „PHOENIX“ der Deutschen Tanzkompanie Neustrelitz stellt sich dieser faszinierenden, urmenschlichen Eigenschaft, die eigenen Kräfte zu regenerieren, sie zum Schöpferischen hinzutragen und sich immer wieder neu zu erfinden. Eingebettet in ein außergewöhnliches musikalisches Arrangement zwischen Enthusiasmus, Extravaganz und Experiment werden sinnlich expressive Miniaturen zu einem poetischen Tanz- und Theatererlebnis verwoben.