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EIN DEUTSCHES REQUIEM

Konzertkirche PLUS 2023

Mit Brahms „Ein deutsches Requiem“ nach Worten der Heiligen Schrift

Große, ergreifende Chorsätze bestimmen Johannes Brahms‘ „Deutsches Requiem“. Sie verkörpern die Stimme der Gemeinschaft, die mit den lyrisch-betrachtenden Partien von Sopran und Bariton solo korrespondiert. Brahms‘ Schlüsselwerk der Oratoriengeschichte wurde 1869 erfolgreich im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt. Schon bei einer vorausgegangenen Aufführung im Bremer Dom, noch ohne den später ergänzten 5. Satz, fand das Werk begeisterte Aufnahme.

Mit seinem „Deutschen Requiem“ schuf Brahms ein sehr ungewöhnliches Werk jenseits kirchlicher Konventionen. Seiner Totenmesse liegt nicht der lateinische Text aus der römisch-katholischen Liturgie zugrunde, in der für das Seelenheil der Verstorbenen gebetet wird. Nein, der bibelfeste Komponist wählte selbst Passagen aus dem Alten und Neuen Testament aus, die ihm aus dem Herzen sprachen und die er nun musikalisch gestaltete. Im Mittelpunkt seines chorsinfonischen Werkes stehen die Hinterbliebenen, Menschen, die einen schweren Verlust erfahren haben und Trost suchen: „Ich habe meine Trauermusik vollendet als Seeligpreisung der Leidtragenden.“ Brahms hatte bereits ihm nahestehende Menschen verloren. Ein erster Impuls zur Entstehung seines Requiems war der Tod seines Freundes Robert Schumann 1856, ein weiterer ganz sicher der Abschied von seiner geliebten Mutter 1865. – „Seit Bachs h-Moll-Messe und Beethovens Missa solemnis ist nichts geschrieben worden, was auf diesem Gebiete sich neben Brahms‘ deutsches Requiem zu stellen vermag“, pries der Wiener Kritiker-Papst Eduard Hanslick Brahms‘ Meisterwerk, das historische Satztechniken mit damals neuartigen Harmonien verbindet.

Eine völlig andersartige Trauermusik eröffnet den Konzertabend: Witold Lutoslawski schrieb seine expressive „Musique funèbre“ für Streichorchester 1958 zum Andenken an seinen Kollegen Béla Bartók.

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