Niederdeutsch von Elisabeth und Manfred Brümmer
„Ein Goldfisch is ganz un gor wat anners. Ein Goldfisch hett wat von de wiede Welt. Un – man frät em nich up.“
Bevor es zu spät ist, will Rudolf noch einmal die Welt sehen. Ein Leben lang war er jahrein jahraus, tagtäglich den drei Erbinnen der Heckendörp-Brauerei in jeglicher Hinsicht und mit äußerster Diskretion zu Diensten. Und jede der drei Schwestern – Charlotte, Cäcilie und Clementine – hat ihm dafür heimlich einen Vorschuss aus dem Erbe versprochen. Nun sieht Rudolf seine Kräfte schwinden und möchte endlich seinen Traum wahrmachen. So beginnt auf dem Landhaus der Familie Heckendörp am See die Fischsaison mit allen Mitteln. Denn die drei reifen Erbinnen haben zeitlebens vergeblich nach einem fetten Fang geangelt. Da wollen sich diesen letzten, zähen Hecht nicht auch noch entwischen lassen, mit ihrem guten Ruf und mit ihrem Erbe erst recht nicht. – Doch dafür könnte es allerdings schon zu spät sein: Nicht nur der Harung hat Erfahrung, nein, auch der Hecht wehrt sich nicht schlecht.