Mieczyslaw Weinberg Sinfonietta Nr. 1 op. 41
Richard Strauss „Also sprach Zarathustra“.
Tondichtung frei nach Nietzsche op. 30
Mieczysław Weinberg, ein Komponist polnisch-jüdischer Herkunft, verbrachte den größten Teil seines Lebens in Moskau. Hier verband ihn eine große Freundschaft mit Dmitri Schostakowitsch. Beide gerieten unter Stalin in Missgunst. Ihre Musik wurde 1948 in der Formalismus-Debatte scharf kritisiert. Weinbergs im selben Jahr entstandene Sinfonietta, ein bravouröses Orchesterstück mit folkloristischem Einschlag, kam scheinbar der geltenden Doktrin entgegen und wurde positiv aufgenommen. Richard Strauss‘ Tondichtung »Also sprach Zarathustra« wurde besonders berühmt, nachdem Stanley Kubrick das einleitende Trompetenmotiv 1968 in seinem Film »2001 – Odyssee im Weltraum« verwendete. Zu hören ist das Signal, das sich über tiefen Streicher- und Orgelklängen erhebt, ebenso in Planetarien. Auch die Werbebranche machte sich den suggestiven Beginn dieses Meisterwerks zunutze. Strauss hatte freilich ganz andere Intentionen: Ihm schwebte eine Art musikalische Hommage an den Dichter und Philosophen Friedrich Nietzsche vor. Dabei ging es ihm jedoch nicht um eine Illustrierung der literarischen Vorlage Nietzsches, sondern vielmehr um eine frei assoziative Deutung des geschriebenen Wortes.