Pianistin Claire Huangci spielt Gershwin und Rachmaninow
Rhapsodien unterschiedlichster Herkunft und Stilistik hat GMD Sebastian Tewinkel zu einem höchst attraktiven Programm zusammengestellt.
Die „Rumänische Rhapsodie Nr. 1“ eröffnet den Konzertabend. Sie gehört zu den populärsten Schöpfungen von Georges Enescu und wurde 1903 unter Leitung des Komponisten in Bukarest uraufgeführt. Ihr melodisches Material ist der Volksmusik aus dem Karpatenland entlehnt.
Ein berühmtes Thema von Niccoló Paganini hat Sergej Rachmaninow in seiner 1934 entstandenen „Rhapsodie op. 43“ aufgegriffen und variiert. Dass der berühmte Teufelsgeiger seine Seele an den Teufel verkauft haben soll, animierte den russischen Maestro dazu, auch das „Dies irae“ in das Stück zu integrieren: die aus der lateinischen Totenmesse stammende Melodie beschreibt das Jüngste Gericht.
Maurice Ravels „Rhapsody espagnole“ wurde 1908 vollendet. Das Werk ist die erste größere Orchesterkomposition des Franzosen und schon ein Meisterstück, insbesondere hinsichtlich der Instrumentation. Ohne direkt auf spanische Folklore Bezug zu nehmen, erzeugt Ravel eine mystisch-geheimnisvolle Atmosphäre. Seine Musik unternimmt eine imaginäre Reise nach Andalusien bzw. in das Baskenland, aus dem seine Mutter stammt.
Das Finale gehört George Gershwins „Rhapsody in Blue“, in der Jazz, Blues und konzertante Sinfonik wunderbar miteinander verschmelzen. Bei der Uraufführung saß der Komponist selbst am Klavier. Die amerikanische Pianistin Claire Huangci, die zuletzt mit Chopins 1. Klavierkonzert bei der Philharmonie gastierte, freut sich auf den jazzigen Solopart!