Werke von Joseph Haydn, Alexander Glasunow und Jean Sibelius
Philippe Bach, einer der Bewerber um die Chefdirigentenstelle, leitet das 7. Philharmonische Konzert. Der gebürtige Schweizer ist derzeit Generalmusikdirektor der traditionsreichen Meininger Hofkapelle und des Staatstheaters Meiningen. Unter seiner Stabführung gelangen Werke von Joseph Haydn, Alexander Glasunow und Jean Sibelius zur Aufführung.
Von Haydns drei „Tageszeiten“-Sinfonien steht die erste auf dem Programm – „Der Morgen“ („Le Matin“). Gleich zu Beginn kann der Zuhörer vor seinem geistigen Auge einen musikalisch inszenierten Sonnenaufgang erleben! Die Flöte scheint wenig später der aufsteigenden Lerche nachzueifern. Weitere Instrumente sind in der Sinfonie mit Solopassagen bedacht. Geschickt verbindet Haydn die vom barocken Concerto grosso bekannten Prinzipien des Konzertierens mit den gestalterischen Möglichkeiten der Wiener Klassik.
Alexander Glasunows Saxophon-Konzert war 2020 bereits mehrfach angekündigt, fiel aber jedes Mal der Corona-Pandemie zum Opfer. Erfreulicherweise kann die Aufführung jetzt, wie ursprünglich geplant, mit Asya Fateyeva als Solistin nachgeholt werden. Das an die russische Romantik anknüpfende Saxophonkonzert gehört längst zum Standardrepertoire für das 1840 von Adolphe Sax entwickelte Musikinstrument. Glasunow schrieb es 1934 im Auftrag von Sigurd Raschér, der später das legendäre Raschér-Saxophonquartett ins Leben rufen sollte.
Das Finale gehört Jean Sibelius‘ 3. Sinfonie. Im Vergleich zu den spätromantisch anmutenden Vorgängerwerken wirkt diese 1907 vollendete Sinfonie des Finnen nahezu (neo-)klassizistisch. Sibelius bemüht sich um einen effektiven Umgang mit den musikalischen Mitteln. Auch formal und besetzungsmäßig erscheint die Sinfonie sehr gestrafft. Sie erzielt „nicht die Wirkung zerklüfteter, romantischer Monumentalität, sondern geschmeidiger klassischer Klarheit“, meint der Londoner Musikexperte Barry Millington.