Der Sturm

Schauspiel von William Shakespeare

Sprenge auf den Kreislauf der Gewalt

Ein dramatischer Schiffsuntergang, ein Luftgeist, Intrigen und eine Liebesgeschichte: Shakespeare erzählt sein turbulentes Altersmärchen „Der Sturm“ mit Witz und Weisheit.

Prospero, der Zauberer und Herrscher der Insel, auf die er sich und seine Tochter Miranda einst rettete, als er aus politischen Gründen beseitigt werden sollte, befiehlt seinem Luftgeist Ariel, ein Schiff untergehen zu lassen. Freilich nur zum Schein. So landen Prosperos alte Feinde auf der Insel. Darunter sein heimtückischer Bruder und der König von Neapel mit Sohn, ein philosophischer Hofnarr und ein intriganter Trinker. Sie alle schickt Prospero in ein Labyrinth von Träumen und Albträumen, immer wieder kurz davor, seine magische Allmacht für seine Rache zu benutzen. Dabei revoltiert sein animalisch-wilder Erdgeist Caliban und Tochter Miranda verliebt sich in den Königssohn. Während hinter all dieser irrlichternden Turbulenz und Komik das Böse wieder seine Messer wetzt.

Wild, zauberisch und leichtfüßig erzählt Shakespeare aber auch von Kolonisierung und Natur- sowie Kulturzerstörung. Schließlich endet Shakespeares vermutlich letztes Theaterstück in einer großen Vision: Prospero zerbricht seinen Zauberstab, entsagt seiner Macht, entlässt seine Geister, bietet seinen Feinden Frieden und tritt damit heraus aus dem Kreislauf von Rache, Gewalt und Gegengewalt. Diese „einseitige Abrüstung“ ist die ultima ratio seines Lebens. Eine große und vielleicht letzte Utopie, die uns heute noch bleibt.

Audioeinführung von Gregor Edelmann

Fotos: Christian Brachwitz

Trailer: Video Magic, Neubrandenburg